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Rückblick & Dokumentation Fachtag "EU-Binnenmigration – Unterbringung wohnungsloser EU-Bürger:innen"

Am 9. Juni 2022 fand der vom Amt für multikullturelle Angelegengeiten veranstaltete Fachtag "EU-Binnenmigration – Unterbringungssituation wohnungsloser EU-Bürger:innen in Frankfurt" digital mit mehreren Impulsvorträgen und Themenforen statt. Hier gibt es die Vorträge der Veranstaltung als Download zum Nachlesen.

Zum Hintegrund

Die Freizügigkeit innerhalb der EU gilt als eine der großen Errungenschaften der europäischen Integration. Als Exportnation profitiert Deutschland stark von der EU-Binnenmigration. Gleichzeitig sind einige EU-Bürger:innen hierzulande mit großen Herausforderungen konfrontiert, z.B. bei der Arbeits- und Wohnungssuche.

Oft leben und arbeiten sie unter prekären Bedingungen, auch in Frankfurt am Main. Die Unterbringungssituation stellt hierbei eine der größten Herausforderungen dar – ohne adäquate Unterkunft ist das Bewältigen anderer Probleme kaum möglich.

Der Fachtag beleuchtete unterschiedliche Perspektiven auf das Thema der Unterbringungssituation wohnungsloser EU-Bürger:innen in Frankfurt am Main – mit mehreren Impulsvorträgen und Themenforen über die Situation und Perspektiven in Frankfurt am Main.

Der Fachtag richtete sich an alle, die EU-Bürger:innen beraten und unterstützen. Dazu zählen Mitarbeitende der Wohnungsnotfallhilfe, der Migrationsberatungsstellen und Jugendmigrationsdienste sowie der Verwaltung. Ebenso eingeladen waren Ehrenamtliche sowie alle, die sich für das Thema interessieren.

Impulsvorträge zum Download

  • "Zur Wohn- und Unterbringungssituation von Migrant:innen mit prekärem Status
    in Frankfurt am Main" (hier downloaden)

    Prof. Dr. Ilker Ataç und Dr. des. Maren Kirchhoff, Hochschule Fulda
    Kurzbeschreibung: Migrant:innen mit prekärem Status sind in Frankfurt weitgehend von Angeboten der Wohnungslosenhilfe ausgeschlossen, zugleich haben sie kaum Möglichkeiten über den regulären Wohnungsmarkt an Wohnraum zu gelangen. Sie wohnen daher häufig in unzumutbaren Unterkünften, die an informelle Arbeitsverhältnisse oder private Abhängigkeiten gebunden sind, oder bleiben gänzlich ohne Obdach. Auf Grundlage ihrer Forschungen im Projekt "Local Responses to Precarious Migrants" (einer Kooperation der Universität Oxford, der Hochschule Fulda und der TU Wien und den Stadtverwaltungen in Cardiff, Frankfurt und Wien) geben Prof. Dr. Ilker Ataç und Dr. des. Maren Kirchhoff eine Einschätzung zur aktuellen Situation in Frankfurt am Main.
     
  • "Was am besten gegen Wohnungslosigkeit hilft? Wohnungen!" (hier downloaden)
    Bernd Rohrauer, Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe Wien
    Kurzbeschreibung: Mit der Feststellung, dass Wohnungslosigkeit als soziales Phänomen ursächlich und phänomenal unterschiedliche gesellschaftliche Funktionsbereiche miteinschließt, geht einher, dass eine wirkungsvolle und nachhaltige Bearbeitung die bereichs-, professions- und ressortübergreifende Zusammenarbeit erfordert. Damit einher geht ein gewisser Anspruch der Emanzipation von Wohnungslosenhilfe aus tradierten strukturellen Mustern des Wohnungslosenhilfesystems. Housing First stellt einen wegweisenden methodischen Schritt in Richtung eines „Out of the Box Thinking“ in dieser Hinsicht vor. Als in Wien und Österreich 2012 die ersten Housing First Projekte als Piloten starteten, drehte sich die fachliche Diskussion vorrangig um die Frage: Kann das überhaupt (bei uns) funktionieren? Die Praxis hat gezeigt, dass es funktioniert. Dahingehend hat sich in Österreich die fachliche Diskussion verschoben hin zur Frage: Wie können wir Housing First in die Breite skalieren, um den angestrebten gesellschaftlichen Impact zu erreichen? Das Projekt „zuhause ankommen“ stellt der Versuch einer operativen Antwort dar und soll im Vortrag vorgestellt und diskutiert werden.
     
  • "Migrationsberatung in der Wohnungslosenhilfe - Erfahrungsbericht aus Wiesbaden"
    (hier downloaden)

    Dominika Kunst, Diakonisches Werk Wiesbaden
    Kurzbeschreibung: Das Diakonische Werk in Wiesbaden ist seit 2015 Träger der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE). Die Migrationsberatungsstelle ist an das Angebot der Teestube angegliedert, die als Tagesaufenthaltseinrichtung ihre Angebote den Obdach- und Wohnungslosen widmet. Die Arbeit der MBE konzentriert sich auf die Beratung von EU-Zugewanderten, die wohnungslos sind oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Die Beratungsstelle kooperiert mit anderen Fachdiensten des Diakonischen Werkes in Wiesbaden, vermittelt in die städtischen Hilfen und steht im Austausch mit vielen Partner:innen vor Ort. Dies ist ein Erfahrungsbericht aus der Beratungspraxis in Wiesbaden unter Berücksichtigung von lokalen Strukturen und Angeboten verbunden mit der Frage: "Was können Kommunen für die Integration von wohnungslosen EU-Bürger:innen tun?"
     
  • "Wohnungslosigkeit und Gewaltschutz bei EU-Bürgerinnen" (hier downloaden)
    Encarni Ramírez Vega, Frauenrecht ist Menschenrecht e.V.
    Kurzbeschreibung: Jede von Gewalt betroffene Frau braucht die Sicherheit auf Schutz und Hilfe - vorbehaltlos und unabhängig von der Staatsangehörigkeit oder dem Aufenthaltsstatus. Die Realität sieht aber anders aus: EU-Bürgerinnen ohne Anspruch auf SGB -Leistungen haben keinen ausreichenden Zugang zu Hilfen bei Gewalt und bei Wohnungslosigkeit. Welche Möglichkeiten der Unterstützung gibt es in Frankfurt für Unionsbürgerinnen und was braucht es, um Frauen und ihre Kinder besser vor Gewalt zuschützen?