Ob Museen oder Theater: Immer mehr Kulturinstitutionen möchten ihre Zugänglichkeit für marginalisierte Menschen verbessern. Ob es nun um Teilhabemöglichkeiten geht oder um die eigene Sensibilisierung zu Antisemitismus, Rassismus und anderen Diskriminierungsformen – der Anspruch, sich zu hinterfragen und weiterzuentwickeln, ist da. Gleichzeitig sind marginalisierte Personengruppen in Kulturbetrieben nach wie vor unterrepräsentiert.
Das zeigt sich nicht nur beim Blick ins Publikum, sondern auch bei der eigenen Belegschaft und der Programmgestaltung. Um die Diversitätsentwicklung im Kulturbereich voranzutreiben, braucht es eine diskriminierungskritische Haltung. Doch wie gelingt Kulturinstitutionen der Sprung von der Haltung zur Handlung? Und wie können Offenheit und diskriminierungsärmere Räume in Kulturbetrieben die neue Realität werden?
Im Rahmen des Programms "(K)ein Kunststück – Powersharing im Kulturbetrieb fördern" unterstützt die Bildungsstätte Anne Frank Kultureinrichtungen dabei, ihre Häuser weiter diskriminierungskritisch zu öffnen und den Fokus auf das Powersharing zu legen. Über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren begleiten wir fünf ausgewählte Häuser bei dem Prozess und stehen ihnen mit unserer langjährigen Expertise beratend und schulend zur Seite.
Beim Powersharing geht es zum einen um die Anerkennung ungleicher Machtverhältnisse und zum anderen darum, diese Privilegien und Ressourcen so umzuverteilen, dass Teilhabe- und Gestaltungsmöglichkeiten für marginalisierte Gruppen wie z. B. Betroffene von Rassismus und Antisemitismus oder Menschen mit Migrationsgeschichte gegeben sind.
Bis zum 15. Januar 2025 sind Kulturinstitutionen (Museen, Theater, Tanzhäuser, Kulturzentren, Festivals) bundesweit dazu eingeladen, sich für die Teilnahme an unserem kostenfreien Programm zu bewerben. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Projektseite.
Übrigens: An zwei Terminen, dem 4.11. und dem 10.12.2024 bieten wir digitale Infoveranstaltungen zum Programm und dem Bewerbungsverfahren an.
"(K)ein Kunststück" wird bereits zum zweiten Mal durchgeführt und von der Robert Bosch Stiftung gefördert. Zur Förderung einer Kulturinstitution aus Baden-Württemberg kooperieren wir mit dem Zentrum für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg.